Reisetagebuch
23.Dezember 2003 / Dienstag
Den Vormittag verbrachten wir, nach einen ausgiebigen Frühstück in unserem Stammlokal “Manhattan Dinner”, mit den letzten Weihnachtseinkäufen. Seit dem Besuch im „American Girls Place“, spricht Cheyenne nur noch von der Puppe! Natürlich muss man als Papa dann diese Puppe kaufen! Ich verschaffte mir eine Stunde Freizeit und ging in den „American Girls Place“ laden. Der Verkäuferin machte ich klar, das ich eine Puppe mit meinen Haaren und meiner Augenfarbe suche. Zuerst sah sie mich etwas verwundert an, bis ich ihr erklärte, dass die Puppe für meine Tochter ist und sie dieselbe Haar- und Augenfarbe wie ich hat. Die Verkäuferin sagte ich soll im dritten Stock nach Samantha fragen. Ich ging davon aus, das sie damit eine Kollegin von ihr meint. Also ging ich in die 3.Etage und fragte nach Samantha, die mir dann als Puppe vorgestellt wurde. Und tatsächlich, Samantha hatte dieselbe Augenfarbe und die selbe Haarfarbe wie Cheyenne. Ein kurzer Abgleich mit meinen Haaren, dabei großzügig den Grauschleier übersehen, und Samantha war gekauft. Dazu noch ein paar passende Kleider im Partnerlook für die Puppe und Cheyenne, ein paar T-Shirts und Kleinkram. Der Geschenkebedarf für das nächste Jahr war gesichert.
Mir blieb noch etwas Zeit und ich besorgte für Kati noch das Parfüm, dass sie gestern unbedingt haben musste. Meine zwei Mädchen warteten schon auf mich. Wir bummelten noch etwas durch die Strassen. Um die Mittagszeit fuhren wir zur Grand Central Station. 2,5 Mio Kubikmeter Erde wurden ausgehoben, 25 km Eisenbahnschienen verlegt und 18.000 Tonnen Stahl verarbeitet, um 1913 den für New York angemessenen Bahnhof zu errichten. Auf der Decke in der riesigen Halle sind 2500 Sterne des Winterhimmels über New York aufgemalt. Die Grand Central Station hat seit der Beginn der preiswerten Passagierflüge längst an Bedeutung verloren. In den zwei Stockwerken laufen nur noch Vorortszüge ein. Hier befindet sich auch die legendäre Oyster-Bar, in der man unter –zig Arten und Zubereitungen von Austern zu zivilen Preisen wählen kann. Leider wurde es nichts aus meinen Mittagsessen in der Oyster Bar, denn die Bar hatte wegen Streik zu. Wir trafen die Angestellten demonstrierend vor dem Bahnhof.
Am Nachmittag machten wir uns auf zum Besuch des Empire State Buildings. Wie vor fast allen Attraktionen in den Staaten, gab es auch hier die berühmte Menschenschlange, die sich wohl geordnet zwischen Seilen aufstellte. Es dauerte fast eine Stunde, bis wir eingelassen wurden. Natürlich gab es auch hier wieder die üblichen Sicherheitschecks. Seit dem 11.09. ist hier alles anders. Der traumhafte Ausblick entschädigte dafür. Ich lies mir wieder einen Walkman mit einer Audio Tour für 5 $ geben und erklärte Kati und Cheyenne alles von oben. Wir verbrachten fast eine Stunde auf der Plattform. Das Empire State Building wurde ?1931 eröffnet. Mit seinen 407 m Höhe und 102 Etagen überragte es nur knapp das Chrysler Building, das ein paar Monate zuvor eröffnet wurde. Man lieferte sich einen Wettkampf um das höchste Haus der Welt. Die Erbauer des Empire State Buildings gewannen mit einen Trick: Sie setzten zum Schluß noch eine riesige Spitze auf und der Wettkampf war gewonnen.
In direkter Nähe zu unserem Hotel bummelten wir abends noch durch die Läden. Wir fanden einen sehr preiswerten Kinderladen mit recht schönen Sachen für Cheyenne. Hier kauften wir groß für unsere Prinzessin ein. Natürlich durfte sie sich ihre Kleidung selbst aussuchen, denn mit ihren 7 Jahren hat sie schon ihren ganz eigenen Geschmack. Abends trank ich noch ein Corona in einer Kneipe in der Nähe. Nur war es blöd, das man zum rauchen immer vor die Tür gehen musste.
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